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Zwei Teenager träumen davon, der Trostlosigkeit ihrer Heimatstadt zu entfliehen, und bauen in einer örtlichen Modelschule eine einzigartige Bindung auf. Das Versprechen eines besseren Lebens treibt die Mädchen dazu, ihren Körper auf immer extremere Weise zu missbrauchen. Zuallererst möchte ich behaupten, dass „Akiplesa“ (Toxic) ohne Zweifel die Krönung des diesjährigen Filmfestivals von Locarno war. Saule Bliuvaite hat meisterhaft eine Erzählung geschaffen, die beim Festivalpublikum Anklang findet, und liefert eine Geschichte, die deren Sensibilität in einem Stil anspricht, den es ohne weiteres annehmen kann. Ich war bereits ein Bewunderer von Bliuvaites Arbeit, da mich ihr Kurzfilm „Limuzinas“ (2020) gefesselt hatte. Mein Vertrauen in ihr Können als Regisseurin war unerschütterlich. Allerdings muss ich gestehen, dass ich einen Anflug von Überraschung verspürte, als ich den „Horror“ bemerkte. neben den Etiketten „Coming-of-Age“ und „Drama“ im Festivalprogramm. Den Film zu beschreiben, ohne zu viel zu verraten, ist eine Herausforderung, aber Bliuvaite hat sich dieser Herausforderung mit bemerkenswerter Finesse gestellt. Die Darstellung der Ängste 14-jähriger Heranwachsender, die sich in ihr Innerstes eingebrannt haben, von zitternden Händen bis hin zum verblassenden Funkeln in ihren Augen, ist zutiefst bewegend, was nicht zuletzt an der talentierten jungen Besetzung liegt. Ihre Darbietungen sind roh und authentisch und fangen die Verletzlichkeit und Verwirrung der Adoleszenz mit herzzerreißender Ehrlichkeit ein. Man kann nur hoffen, dass der Film nach seiner Festivallaufzeit einen breiten Vertriebsvertrag erhält, der es ihm ermöglicht, ein weltweites Publikum zu erreichen. Der Film verdient es, gesehen und gewürdigt zu werden, denn er zeigt die Komplexität der Adoleszenz und die heimtückische Natur gesellschaftlichen Drucks schonungslos. Bliuvaites Regie ist souverän und selbstbewusst und beweist ein geschicktes Händchen dafür, die dunkleren Elemente des Films mit Momenten der Zärtlichkeit und Verletzlichkeit zu verbinden. Der visuelle Stil des Films ist beeindruckend, seine gedämpfte Farbpalette und die starken Kompositionen erzeugen eine Atmosphäre der Unruhe und Vorahnung. Die Filmmusik, eine eindringliche Mischung aus elektronischen und orchestralen Elementen, verstärkt die emotionale Wirkung des Films noch weiter. „Akiplesa“ ist ein Film, der noch lange nach dem Abspann im Gedächtnis bleibt. Er ist ein Beweis für die Macht des Kinos, die dunkelsten Ecken der menschlichen Erfahrung mit Sensibilität, Einsicht und einem Hauch poetischer Anmut zu erkunden. Es ist ein Film, der es verdient, gesehen und diskutiert zu werden, und der daran erinnert, dass der menschliche Geist selbst angesichts von Widrigkeiten einen Weg finden kann, durchzuhalten und letztendlich zu triumphieren.
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